Sanierung des Kulturdenkmals

Ein Neuanfang bringt alten Glanz zurück

Sanierung des Kulturdenkmals

Um die Wendezeit fiel der Kulturstandort in einen Dornröschenschlaf, schon von Abriss war die Rede. Das Gelände befand sich in einem desolatem Zustand. Die Stadt verzichtete zunächst auf eine weitere Nutzung des Musikpavillons und zog sogar den Neubau eines zweckmäßigen Gebäudes als Ersatz in Betracht. Die Witterungsbedingungen verursachten Schäden an Schieferabdeckung der Dachkuppel und Gemäuer. Der Keller verwitterte buchstäblich. Aus Kostengründen wurden nur provisorische Substanzerhaltende Arbeiten durchgeführt. Die Dachhaut war von der Traufe bis zum Kuppelrahmen von Nassfäule befallen und die Stahlsäulen am Fuß stark korrodiert.

Einen Neuanfang schaffte das Kulturdenkmal 2004 mit dem Pächter Eberhard Wiedenmann e.K. - Dieser hatte u.a. die Aufgabe den Musikpavillon denkmalgerecht zu sanieren und ihn wieder seiner kulturellen Nutzung zuzuführen. Das Architekturbüro R. Keil restaurierte den Musikpavillon.

Es entstand auf dem Richard-Strauß-Platz ein gastronomischer Betrieb, der Bier & Cafégarten am Musikpavillon. Die Investitionskosten gehen bis dato weit über die Vorgaben aus dem Pachtvertrag hinaus.

Realisierung einer Ursprungsidee

In der Planung zwischen 1908 und 1912 sollte die Gesamtwirkung des Musikpavillons durch eine entsprechende Malerei erhöht werden. Zu dieser Malerei war es damals aus Kostengründen nicht gekommen. Gemeinsam mit dem Amt für Stadtgrün und Gewässer unter Leitung von Amtsleiterin Inge Kunath konnte 2012 die Idee einer Deckenmalerei auf Initaitive des Pächters E. Wiedenmann e.K. nach 100 Jahren umgesetzt werden. Mit der Unterstützung der Leipziger Denkmalschutzbehörde ist dieser Gestaltungsabsicht als „Maßnahme der gestaltenden Denkmalpflege“ zugestimmt worden. Gefordert wurde hierbei eine angemessene und qualitative Umsetzung auf hohem künstlerischem und inhaltlichem Niveau.

Die Firma Heindorf erneuerte die Dachkuppel in Vorbereitung auf die Malerei mit einer Rabitzdeckenkonstruktion. Verputzt wurde diese mit einem Geflecht von Haarmörteln in einem Kalk-­Zement-­Gemisch. Im Anschluss erfolgte eine mehrmalige Glättung zur Grundierung eines Farbaufbaus durch das Deckengemälde.